Unser Gott, dem keine Wege fremd sind,
gehe mit uns in neues Land.
Er lasse unsere Reisewege sicher sein
und uns wohlbehalten heimkehren an den Ort,
von dem wir aufgebrochen.
Er lasse uns Freude finden
an den Werken Seiner Schöpfung
und Freude an dem jetzt noch Fremden.
Er schenke uns ein feines Gespür und ein offenes Herz,
dass wir nicht nur die Sprache der Menschen verstehen,
sondern auch, was deren Seele schreibt und ihre Träume nährt.
Unsere Zunge möge sich freuen an uns unbekannten Früchten
und unsere Augen an Bäumen, Pflanzen und Blumen, deren
Form und Farbe wir noch nie gesehen und deren Duft die Nase
bisher nicht kennt.
Er lasse sich finden auch dort, wo Sein Name anders
gesprochen und die Nachricht von Ihm uns fremd erscheint.
So wird unser Herz sich weiten – und unser Glaube
neue Bilder von Ihm entdecken.
Er lasse uns heil zurückkommen in unser Haus, erfüllt von der
Schönheit Seiner Welt, erholt und erfreut für unseren Alltag.
Das gewähre uns der Gott, der ausgezogen ist mit Seinem Volk
in ein neues Land:
der Vater, der all das geschaffen,
der Sohn, der diese Erde geliebt,
und der Geist, der alles in Atem hält. Amen.
Aus: Jung, Herbert, Gesegnet sollst du sein. Segensgebete für Seelsorge und Gottesdienst, Freiburg im Breisgau 2002 (2. Auflage).