Frieden

Ein altes Märchen aus Nigeria erzählt Folgendes:

Der König der Affen bemühte sich vergeblich, in seinem Volk für Frieden und Gemeinschaft zu sorgen. Er schaffte es einfach nicht. Streit und Geschrei um die kleinste Kleinigkeit, Tag und Nacht. Da ging er zur großen Schlange, die viele Dinge weiß und über alles nachdenkt.
„Große weise Schlange“, sagte er, „mein Volk streitet andauernd untereinander. Das macht mich ganz krank. Hast Du einen Rat für mich?“.
„Nein“, sagte die Schlange. „Affen schreien und streiten nun mal gerne. Das ist wohl ihre Natur. Sei froh, dass sie keine Menschen sind. Dann würden sie sich gegenseitig ermorden und tausend gute Gründe finden, warum das so sein muss!“
Da ging der Affenkönig getröstet zu seinem Volk zurück.

Bin ich wirklich so? Oder Du? Es ist unglaublich, was Menschen Menschen antun. Wie ist das möglich?

Beim Propheten Micha steht:

Da werden sie umschmieden ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Speere zu Winzermessern. Kein Volk wird mehr das Schwert erheben gegen ein anderes und sie werden nicht mehr lernen, Krieg zu führen.
Micha 4, 3

Am Ende der Tage, sagt der Prophet. Und was ist mit hier und jetzt?

Und Martin Luther King schrieb:

Gewiss ist es unsere Verpflichtung, die Rolle des barmherzigen Samariters für alle diejenigen zu übernehmen, die am Weg liegen geblieben sind.
Aber das ist nur der Anfang.
Eines Tages müssen wir begreifen, dass die ganze Straße nach Jericho geändert werden muss, damit nicht fortwährend Männer und Frauen geschlagen und ausgeraubt werden.

Aber womit fangen wir an, Du und ich?

Esther Haas | 05.03.2008