Ich habe Jugendlichen die Jahreslosung 2003
Ein Mensch sieht, was vor Augen ist, der Herr aber sieht das Herz an.1. Samuel 16,7
auf ein DIN A4 Blatt gedruckt und sie gebeten ihre Meinung zur Losung zu schreiben.
Danach sollten sie das Blatt weitergeben, und die nächste Person konnte darauf reagieren (bis alle Personen das Blatt hatten).
Danach wurde alles vorgelesen … aber lest selber:
- Nur nach Äußerlichkeiten gehen?
- Merkt man es wenn Gott hilft?
- Handelt Gott nur durch uns?
- Man sieht nur mit dem Herzen gut, …
- Es ist gut, das wir nicht in die Herzen schauen können!
- Einander kennenlernen – aber wie?
- Nie Schwächen zeigen?
- Man kann sich vor Gott nicht verstellen!
- Ein komisches Gefühl, sich von Gott in die Karten schauen zu lassen!
- Denken oder Handeln – wonach urteilt Gott eigentlich?
Nur nach Äußerlichkeiten gehen?
- Aber das hieße ja, dass alle Menschen nur nach Äußerlichkeiten und so gehen, aber das stimmt doch nicht!
- Größtenteils stimmt das vielleicht doch, aber man kann sowas nicht verallgemeinern. Allerdings muss man, wenn man in das Herz eines Menschen sehen will, ihn erstmal Kennenlernen und dazu gehört eben, dass man auf Äußeres achtet und das ist das schwierigste.
- Ich denke auch, das Menschen sehr oft nur nach dem Äußerlichen gehen, z.B. wenn man eine Person auf der Straße sieht und diese einen gefällt, spricht man sie an. Sieht man jemanden, der nicht so gut aussieht, spricht man ihn nicht an. Niemand würde einen Menschen ansprechen, weil er denkt, er hat einen guten Charakter. Zumindest habe ich das noch nie erlebt.
- Da stimme ich zu. Nicht alle Menschen gehen nach Äußerlichkeiten. Aber wenn man jemanden sieht, sieht man die Optik. Und wie viele Menschen urteilen dann von dem äußeren Erscheinungsbild auf den Charakter?!
- Viele Menschen denken so, das man nicht nach dem Äußerlichen gehen soll und tuen es dann trotzdem. Es ist halt das Erste was man bei einem Menschen sieht, sein Äußeres.
- “Der erste Eindruck ist der Richtige” sagt man oft, doch ich denke man muss einen Menschen länger kennen, um ihn zu beurteilen.
- Dann finde ich es sehr gut, dass Gott anders an uns ran geht!
- Ob Gott uns auch erst kennenlernen muss, bevor er in unsere Herzen sehen kann?
- Wir sind aber etwas von Gott, deshalb denk ich, das er uns schon am besten kennt und als erstes “kennengelernt hat”.
Merkt man es, wenn Gott hilft?
- Ich denke der Herr sieht Sorgen, Kummer und alle Probleme, die wir haben, er wird uns herausführen aus dem Schlechten. Menschen jedoch, können die Probleme der anderen nicht sehen, da wir nicht in die Herzen schauen können.
- Ich sage, der Herr sieht in uns alles.
- Wirklich? – Was macht er da? bzw. Warum macht er so wenig?
- Vielleicht macht er so schon so viel er kann, doch wir kriegen es einfach nicht mit.
- Warum kiegen wir das nicht mit?
- Weil Gott das furchtbar geschickt macht! Er muss ja nicht immer Blumen vom Himmel regnen, damit man merkt, dass Gott einem hilft! Man merkt ja immer wieder, dass es einem irgendwann besser geht. Die Hilfe zeigt sich in ganz kleinen Dingen.
- Das ist ganz schön schwer zu erkennen, vielleicht sogar gar nicht. Hat das schon jemand erkannt, dass Gott dabei war?
- Naja, ich glaube schon. Gott hilft mir (glaube ich) wenn ich schlechte Laune habe. An solchen Tagen braucht mir jemand bloß mal ein gutes Wort sagen und mir geht es besser. Gott und meine Freunde helfen mir meine Sorgen zu überwinden.
- Ich glaube auch, dass man nicht immer merkt, wenn Gott einem hilft. Manchmal hatte ich aber auch schon das Gefühl.
- Ich glaube, wenn es einem wirklich sehr schlecht geht, dann merkt man die Hilfe, dann braucht man die Hilfe von Gott.
- Menschen sehen meist nur das (Oberflächliche) Aussehen an, aber nicht den Charakter. Gott aber weiß was in uns vorgeht.
- Kann ich nur zustimmen!
- Jo, wird schon so sein, denn dies erlebt man jeden Tag aufs neue, Menschen werden verurteilt, nur wegen des Aussehens (Kleidung, Hautfarbe, usw.). Wie ist es bei Gott?
- Er sieht uns alle gleich an!?!
- Ansehen schon, aber ob er alle gleich behandelt, das bezweifel ich.
- Gott kann nur durch uns Menschen handeln und da wo Gott gebraucht wird, fehlen meißt die Menschen (z.B. 3.Welt)!
- Kann Gott wirklich nur durch die Menschen handeln?
- Interessante Ansicht (das Gott nur durch die Menschen handelt)!!! Aber ich glaube, das kann man nicht ganz so radikal sehen. Denn dann wäre er ja auf uns angewiesen. Wenn er durch Menschen handelt, dann macht er das sicher um uns sein Handeln bewusster zu machen. Denn was man selber macht, ist einem bewusster und bedeutender, als das, was man nur passiv und distanziert beobachtet.
- Heißt das, man merkt Gott nur, wenn er in einem selbst handelt?
- Gott handelt in uns Menschen, er ist der Mensch, genau wie das Tier, die Pflanze …
Man sieht nur mit dem Herzen gut, …
- Leider sehen die Menschen als erstes das Äußere von einem anderen Menschen und das zählt für sie auch sehr viel.
- Aber wenn man einen Menschen kennenlernt, dann fängt man an sein Inneres zu sehen. Wenn ich jemanden, den ich gut kenne, grad nicht leiden kann, dann denk ich “Man sieht der/die scheiße aus” und wenn ich die Person leiden kann, find ich sie hübsch. Das Innere kehrt sich also nach außen, wenn man sich gut kennt!
- Das stimmt! Habe ich auch schon beobachtet. Im “Kleinen Prinz” heißt es: “Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar”. Vielleicht hat das ja was damit zu tun.
- Das denke ich auch. Blinde sehen Äußerlichkeiten nicht. Sie sehen mit dem Herzen. Wer blind geboren wird, dem fehlt nichts. Er hat trotzdem ein erfülltes Leben.
- Ihr habt Recht. Aber was ist, wenn man einen Menschen nicht kennt und auf der Straße sieht. Dann urteilt man nur nach dem Äußeren. Wenn man jemanden kennt, ist das anders.
- Das stimmt schon, aber wie gesagt, man kennt die Person auf der Straße nicht und dann kann man nur nach seinem Aussehen gehen und einfach vermuten, was hinter dieser Person wirklich steckt.
- Man kann auch falsch urteilen, wenn man nach Dingen geht, die eigentlich uninteressant sind, wie Hautfarbe, Religion, usw. Urteilt einer danach, ist das meiner Meinung nach falsch.
- Man kann die Menschen nicht richtig beurteilen.
- Ich finde es beruhigend, dass Gott uns anders sieht! Da können viele Fehler und Taten erst richtig bewertet werden. Gott ist “Gott sei dank” nicht oberflächlich!
Es ist gut, das wir nicht in die Herzen schauen können!
- Ich wünschte mir, ich könnte / wir könnten einander in die Herzen schauen. Dann wäre die Welt nicht so voller Gewalt!
- Vielleicht ist es auch besser, das nur Gott in die Herzen der Menschen schauen kann, denn mit dieser Gabe kann man einen auch schlimmes tun.
- Wenn man diese Gabe ausnutz! Man hat eine große Verantwortung gegenüber demjenigen, den man durchschaut und kennt, denn man weiß dann auch wie man diesen Menschen verletzen kann. Aber da sind wir glaub ich bei Gott ganz gut aufgehoben!
- Auf alle Fälle! Aber es gibt genug Leute, die es trotzdem ausnutzen und dann bereut man diese Freundschaft. Allerdings ist es oft nicht so gemeint, aber das ist (meine ich) keine Entschuldigung.
- Doch bei den richtigen Menschen, den du durchschaust und der dich durchschaut, ist es oft ein sehr schönes Gefühl, wenn beide dasselbe denken ohne es auszusprechen. An solchen Stellen ist es einfach schön es nicht auszusprechen, sondern es einfach zu fühlen.
- Es ist einfach so, wenn man einen Menschen durchschaut hat, darf man das nicht ausnutzen. Man darf ihm bei einem Streit nicht das sagen/antun was ihm am meisten weh tut. Man muss fair bleiben.
- Kann ich nur zustimmen. Man darf einem Menschen nicht ausnutzen. Man sollte immer ehrlich bleiben und überlegen, was man sagt.
- Ich denke das ist richtig so, das Menschen das Denken anderer nicht sehen, hören oder wie auch immer wahrnehmen können. In Streitfällen könnten Menschen mit ihren Problemen konfrontiert werden, was ihnen weh tun würde. Mit Dingen, die sie lieber verdrängen.
- Man sollte die Menschen nicht ausnutzen.
Einander kennenlernen – aber wie?
- Menschen beurteilen nach ihrem Äußeren – der Herr nach ihrem Handeln.
- Ich find die Jahreslosung gut, weil es vielleicht die Menschen anregt, mehr auf das Innere eines Menschen zu schauen.
- Der Charakter kann meistens besser sein, als das Aussehen, oder umgekehrt. Es ist eine Jahreslosung, die eigentlich jeden Menschen anspricht.
- Die Jahreslosung, so hoffe ich, sollte viele Menschen zum Nachdenken anregen. Vor allem in der Hinsicht, das Gott in unsere Herzen schaut, unsere Probleme erkennt, und uns helfen kann. Sollten wir Menschen wirklich gleich auf den ersten Blick beurteilen und abstempeln?
- Ich glaube, wir sollen die Menschen nicht von den äußeren Werten beurteilen, bloß von den inneren Werten.
- Die meisten Menschen lernt man selten so gut kennen, dass man ihre inneren Werte erkennt. Wie kann mir da die Jahreslosung helfen?
- Man muss ja nicht die inneren Werte von jedem Menschen den man schon einmal gesehen hat kennen. Man soll blos nicht vorschnell urteilen.
- Der Mensch könnte nämlich ganz anders sein als man denkt, doch das beachten die meisten ja nicht.
- Deshalb ist es wichtig jemanden erstmal kennenzulernen! Aber wie soll man das entscheiden, ob man jemanden kennenlernen will, oder nicht. Da muss dann doch der erste Eindruck helfen, aber der ist halt der äußere. Blöd das alles.
- Das ist alles verdammt schwierig! Man will ja Menschen kennenlernen, aber das klappt oft nicht. Es muss ja auch von beiden Seiten kommen und wenn das nicht klappt, ist es zu spät.
- Find ich gut, weil ein Mensch wirklich nur das Äußere von einer Person sieht und sich dann ein Urteil bildet. Man sollte sich erst ein Urteil bilden, wenn man die Person besser kennen gelernt hat und nicht nur von den äußeren Sachen ausgeht.
- Sieht man an vielen Beispielen, wie Intolleranz, Ausländerfeindlichkeit usw. Ich denke bei Gott sind alle Menschen gleich.
- Man sollte den Menschen nehmen, wie er ist.
- Das ist manchmal gar nicht so einfach!
- Um mit einem Menschen auszukommen, bzw. zusammenzuleben, sollte man ihn besser kennen. Der Mensch kann sich nämlich gut verstellen.
- Doch vor Gott kann man sich nicht verstellen!
- Wenn man das weiß, fällt ein großer Druck von einem. Es ist manchmal furchtbar antrengend sich zu verstellen, aber manchmal hat man das Gefühl, es muss sein. Das ist sicher eine Art Schutzfunktion um nicht verletzt zu werden.
- Aber ist das gut?
- Naja, es kann helfen seine Schwachstellen zu verbergen. Allerdings finde ich es an Menschen unsympatisch, wenn er nie Schwächen zeigt. Sie sind oft so kalt.
- Das ist richtig. Was ist eigentlich so schlimm daran, seine Schwächen zu zeigen?
Man kann sich vor Gott nicht verstellen!
- Das ist gut. Man braucht sich vor Gott nicht zu verstellen. Gott sieht einen so, wie man ist und er geht nicht nach dem Aussehen.
- Doch es gibt so viele Menschen, die nicht nur nach dem Inneren gehen. (Es ist aber gut das man sich so auf Gott verlassen kann.)
- Das stimmt! Man hat dann keinen Druck und muss sich nicht verstellen, denn Gott durchschaut einen sowieso. So kann man keinen falschen Eindruck von sich vermitteln. Man ist das, was man ist, auch wenn man vorgibt jemand anderes zu sein.
- Das ist das Gute an der Sache! Man wird von Gott als der behandelt, der man wirklich ist.
- Und man wird von Gott geliebt, auch wenn man mal Scheiße baut. Ein beruhigendes Gefühl oder?
- Es stimmt, man kann sich vor Gott nicht verstellen. Und das ist auch gut so. Man kann Gott sozusagen nicht belügen.
- Es ist vielleicht sogar besser, das Gott das Denken sieht und nicht die Optik, denn es gibt Menschen, denen geht es saumäßig schlecht, doch zeigen sie es nicht nach Außen. Denn nach Außen tuen sie so, als ob sie die glücklichsten Mensch auf Erden seien.
- Ich denke in solchen Fällen kann ein Mensch nicht helfen, da er die Probleme nicht erkennt. Gott sieht seine Probleme und kann helfen!
Ein komisches Gefühl, sich von Gott in die Karten schauen zu lassen!
- Manche Dinge würde ich gerne für mich behalten.
- Gott erzählt aber bestimmt nichts weiter.
- – und er kann dir vielleicht helfen und es gibt nichts, vor Gott, wofür man sich schämen braucht.
- Weil er es ja eh schon weiß! Und er kann dann vielleicht helfen. Das ist der Vorteil, wenn man von jemandem durchschaut und erkannt wird! (… dann aber werde ich erkennen, sowie ich erkannt bin. 1. Korinther 13)
- Aber es ist trotzdem ein komisches Gefühl.
- Jo!
- Genau, aber es ist auch ein komisches Gefühl, sich von Gott “immer in die Karten schauen zu lassen”. Aber es hat natürlich auch sein Gutes.
- Es ist vielleicht auch besser, wenn man Gott was anvertraut, dann ist es zwar meist nur die Hälfte aber dann ist es gut das er die Gedanken lesen kann und das Bild vervollständigen kann.
- Ich denke, wenn man sich keinem Menschen anvertrauen kann, dann sollte man sich Gott anvertrauen!
Denken oder Handeln – Wonach urteilt Gott eigentlich?
- Heißt das, dass er nicht unser Tun, sondern unser Denken beobachtet?
- Ich hätte gedacht, das er nach dem Tun urteilt, doch was ist, wenn man etwas denkt und dann doch anders handelt als man eigentlich will?
- Wenn man anders handelt als man will. Wie meinst du das? Man sollte sich vorher überlegen was man tut oder nicht. Und dann entscheiden ob es o.k. ist
- Aber ich denke, wenn er das Denken und nicht das Tun beobachtet, kann es dann nicht auch schlimmer sein? Denn man kann doch was schlimmes tun? Und dann beobachtet er nur was dieser Mensch gerade denkt. Dann wäre es doch auch gut, wenn er beides beobachten würde.
- Ich denke Gott sieht beides, und urteilt gerecht, denn ein Mensch sieht unser Denken nicht, deshalb urteilen die meisten Menschen zu voreilig und meist falsch.
- Gott sieht Böses und Gutes an und darum sieht Gott alle Menschen gleich.
- Ich denke er schaut auf unser Wesen und geht mit uns um, wie mit jemandem, den man lieb hat.
- Wie kann Gott mit uns umgehen?
- Ich denke durch Menschen und durch andere Sachen auch. – Wie kann ich dir jetzt nicht sagen.
- Kann man halt oft nicht, wenn es um Gott geht. Wir können halt bei ihm keine menschlichen Maßstäbe ansetzen!
- Aber es heißt doch, dass er uns nach seinem Bilde geschaffen hat
- Stimmt! Aber das heißt ja nicht, dass wir genauso (100%) sind! – Ach ist halt kompliziert!
- Richtig!
Gedanken und Aussagen zur Jahreslosung 2003
von Jugendlichen aus dem Kreisjugendkonvent Weißwasser