Der Lottoschein

Andacht zu einem alltäglichen Gegenstand

‘Ne Million im Lotto, das wär’s doch, oder?
‘Ne Million im Lotto, die möcht’ wohl jeder gerne haben, nich’?
Was man damit alles machen könnte…

Tausend Tage Fete, ‘n Traumhaus bauen lassen, oder ‘ne schnittige Yacht, nur noch Urlaub, Sonne, Strand und Palmen, Oder ich geh’ in ’ne Spielbank….

Ich könnt’s auch auf’e Seite legen und von den Zinsen leben, 3000 Mark im Monat und ich bräucht’ nie mehr arbeiten. Nicht’ arbeiten, stell’ dir mal vor!

Aber vielleicht würd’ mir das auch auf’n Keks geh’n, nich’ zu arbeiten. Vielleicht sollt’ ich ganz normal weitermachen und niemandem was sagen, nur sparen und Zinsen kommen lassen. Und sorgfältig überlegen, was ich mit dem Geld und den Zinsen mach’.
Und erstmal wieder auf’n Teppich kommen, trotz so eines Batzen Knete.
Denn ob ich gesund bin oder krank, lässt sich mit Geld nich’ regeln.
Und Liebe auch nicht, und Freunde auch nicht.

Wer weiß, vielleicht wär ich sogar völlig überfordert mit soviel Geld. Vielleicht würd’ ich denken, kann ja doch nicht alle werden, immer kaufen, was ich haben will.
Man gut, dass das nur ‘n Traum is’, dass ich ‘ne Million gewinne. Und – außerdem: Im Lotto! Weiß doch jeder, dass die Chancen ziemlich schlecht stehen – mathematisch, mein’ ich.

Aber ich hab’ ‘n guten Trost! Is’ auch ne Million wert, mindestens! Und die hab’ ich schon. Ja! – Wie, glaubt ihr nich’? Doch! – Die Bibel!
Auf ungefähr 1.300 Seiten stehen über ‘ne Million Worte, die sagen:
Gott hat dich lieb, Jesus ist für uns gestorben und auferstanden und der gute Geist Gottes will uns begleiten.
Auf Gott zu vertrauen, kann uns durch unser Leben helfen, und ich glaub’, sogar dann, wenn ich doch mal ‘ne Million gewinn’.

Joachim Mohwinkel | 20.10.2008